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Freitag
02.05.2008

1998 kam der Apfel in Rosarot ins Rollen: Ein Anlass zum Anbeissen, der letztes Jahr 5 500 Besucherinnen und Besucher anlockte. Das 11. Schwullesbische Filmfestival Pink Apple ist am Mittwochabend im Zürcher Kino Le Paris eröffnet worden. Und so drängten sie sich um Cüpli und Wein und Apfelsaft aus dem Thurgau, die Schwulen und Lesben und andere Filmliebhaber. Sie küssten, scherzten und schätzten sich vor und nach der Premiere des facettenreichen, sprich hetero-schwulen Liebesfilms mit poetischen Chansons, dem Eröffnungsfilm «Les chansons d`amour».

Der Sänger Daria Dilemma mit Edith-Piaf-Affinität und saftiger Klavierbegleitung durch Oliver Fritz stimmten zuvor ein. Die Organisatoren und Programmleiter, Roland Loosli und Boris Senn, stellten die guten Geister des Festivals, inklusive Grafiker Dominik Busse und Übersetzer Carlo Thilgen, vor. Und hinein ging es ins Pariser Kinovergnügen. Die Liebe wurde auf verschiedene Art beschworen und besungen - vom flotten Dreier bis zu Verlust und homoerotischer Neufindung. Liebe, Zuneigung und Neigung sind die Themen der 90 Filme aus über 25 Ländern, die in Zürich vom 1. bis 7. Mai und dann teilweise auch in Frauenfeld (8. bis 12. Mai) zu sehen sind.

Das Pink-Apple-Festival präsentiert eine ganze Reihe von nationalen und internationalen Premieren, etwa die Schweizer Produktion «Working On It.» (Weltpremiere). Auffällig häufig wird die Problematik um Homosexuelle in muslimischen Ländern oder um Schwule/Lesben mit Kindern aufgegriffen. Im Kurzfilmwettbewerb - dotiert mit 2 000 Franken - ist auch der Diplomfilm «Landleben» des Obwaldners Lukas Egger vertreten. Da kann einem ganz warm ums Herz werden.