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Freitag
23.09.2011

Im April reichte der Schweizerische Gewerbeverband (sgv) gegen den Zürcher Medienkonzern Tamedia eine Klage wegen «massiv überhöhter Inseratetarife» bei der Wettbewerbskommission (Weko) ein. Der Vorwurf: Seit der Fusion von «20 minutes» und «Le Matin Bleu» würden mittelständische Unternehmen (KMU) durch den Medienkonzern bei Printinseraten zur Kasse gebeten. «Die Inseratetarife im übriggebliebenen Blatt `20 minutes` stiegen im Jahr 2010 um satte 45 Prozent; im laufenden Jahr wurden sie nochmals um zehn Prozent erhöht», erklärte der Gewerbeverband im April.

Fünf Monate später ist der Fall immer noch hängig, jedoch nicht mehr bei der Wettbewerbskommission, sondern beim Preisüberwacher. «Der Fall wurde uns von der Weko überwiesen, weil es sich um ein Preisproblem handelt», erklärte am Donnerstag Rudolf Lanz, Leiter Recht und Kommunikation Preisüberwachung, gegenüber dem Klein Report am Donnerstag. «Wir wollen den Fall so bald wie möglich abschliessen. In welcher Art dies geschieht, ist offen», so Lanz weiter.

Der Schweizerische Gewerbeverband hatte Ende April bei der Weko in Bern beantragt, gegen den Zürcher Medienriesen Tamedia eine Untersuchung wegen Verstösse gegen das Kartellgesetz einzuleiten. Er verlangte, alle notwendigen Massnahmen einzuleiten, «um die nicht länger hinnehmbaren Wettbewerbsbeeinträchtigungen im Anzeigenmarkt zu beseitigen».