Content:

Dienstag
13.03.2007

Die Swisscom hat im vergangenen Jahr einen Gewinnrückgang von einem Fünftel hinnehmen müssen. Zu schaffen machten dem Konzern der Preisdruck, ein Bundesgerichtsurteil und der Rückschlag der IT-Sparte. Unter dem Strich verbuchte der grösste Schweizer Telekomkonzern einen Reingewinn von 1,599 Mrd. Franken. Das sind 20,9 Prozent weniger als im Vorjahr, wie die Swisscom am Dienstag mitteilte. Der Betriebsgewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen (Ebitda) sank um 9,2 Prozent auf 3,787 Mrd. Franken. Die Umsätze konnten auch dank einer Reihe von Übernahmen mit 9,653 Mrd. Franken knapp gehalten werden (-0,8 Prozent).

Die Senkung der Mobilfunk-Terminierungsgebühren und die zusätzlichen Rückstellungen für die Interkonnektionsverfahren rissen ein Loch von 308 Mio. Franken in die Kasse. Das Bundesgericht hatte im Frühling einen Entscheid der Eidgenössischen Kommunikationskommission (ComCom) weitgehend gestützt, wonach die Swisscom für die Weiterleitung von Telefonanrufen auf ihr Festnetz von den Konkurrenten zu viel kassiert habe. Für Rückzahlungen hat die Swisscom nun insgesamt noch 484 Mio. Franken auf der hohen Kante. 101 Mio. Franken hat sie bis Ende Dezember 2006 bereits zurückbezahlt. Auf das Ergebnis drückte ausserdem der Einbruch der IT-Sparte, wo 49 Mio. Franken zurückgestellt werden mussten. Schuld sind höhere Kosten für die Entwicklung neuer Märkte und Aufträge aus Boomphasen, die nun teurer werden als geplant. Zudem fiel das Finanzergebnis schlechter aus als im Vorjahr.

Von allen Sparten litt das Festnetz am meisten. Dort schrumpfte der Umsatz um 6,4 Prozent auf 4,969 Mrd. Franken. Der Ebitda sackte hier wegen der Interkonnektions-Rückstellungen um 13,6 Prozent auf 1,8 Mrd. Franken ab. Im Mobilfunk ging der Preiszerfall weiter. Der Umsatz gab um 3,5 Prozent auf 4,022 Mrd. Franken nach. Der Rückgang aufgrund von Preissenkungen für Terminierung und Roaming konnte durch die höhere Kundenzahl und Mehrumsätze mit neuen Datendiensten nicht vollständig aufgefangen werden. Der Ebitda sank um 2,6 Prozent auf 1,802 Mrd. Franken.

Die Swisscom-Aktionäre sollen von einer Dividende in Höhe von 17 (Vorjahr: 16) Franken je Aktie profitieren. Am Montag hatte die Gesellschaft eine Änderung ihrer Ausschüttungspolitik angekündigt: Mit der Übernahme der italienischen Fastweb will die Swisscom bloss noch Dividenden zahlen und auf weitere Aktienrückkäufe verzichten.