Der Berliner Lyriker, Essayist und Übersetzer Uwe Kolbe hat am Freitag auf der Leipziger Buchmesse den mit 8000 Euro dotierten Preis der Literaturhäuser 2006 erhalten. Kolbe spiele meisterlich mit der Sprache und mit traditionellen Formen, er breche sie auf, um seine Inhalte scheinbar leichtfüssig zu transportieren, begründete das Netzwerk der Literaturhäuser die Entscheidung.
Die acht Einrichtungen in Deutschland und Österreich prämieren jährlich Autoren, die sowohl mit ihrem literarischen Werk als auch mit ihrem Vortragsstil ästhetische Massstäbe setzen. Kolbe ist nach Ulrike Draesner, Bodo Hell, Peter Kurzeck und Michael Lentz der fünfte Preisträger. Der Schriftsteller wurde 1957 in Berlin geboren. Seit 1979 lebte er als freier Autor in der DDR. Nach Auseinandersetzungen mit deren Kulturpolitik hatte er in den 1980er-Jahren Publikationsverbot und arbeitete im Untergrund. 1987 siedelte er in den Westen nach Hamburg über, lebt inzwischen aber wieder in Berlin.
Sonntag
19.03.2006