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Samstag
24.01.2009

Auch die 23. Ausgabe des Internationalen Filmfestivals Freiburg (Fiff) präsentiert dem Schweizer Publikum vom 14. bis 21. März 2009 Filme aus Asien, Lateinamerika und Afrika. Die Festivalleitung hat am Freitag in Solothurn erste Programmelemente vorgestellt. Für den internationalen Wettbewerb wurden zwölf Spiel- und Dokumentarfilme ausgewählt. Angekündigt wurden zudem sechs Spezialprogramme, die rund 60 Filme umfassen. Das aktuelle Filmschaffen Indiens stellt einen Schwerpunkt des Fiff 2009 dar.

Das Panorama «Out of Bollywood» widmet sich dem indischen Filmschaffen der letzten zwei Jahre. Edouard Waintrop, künstlerischer Direktor des Fiff, hat aus der grossen Fülle an Produktionen, die inner- und ausserhalb Bollywoods realisiert wurden, 13 Arbeiten ausgesucht und stellt damit aktuelle Tendenzen vor.

«Fábulas da favela» zeigt zwölf brasilianische Filme rund um die brasilianischen Elendsviertel und beleuchtet die Entwicklung ihrer filmischen Darstellung. Ob Dokumentation, Thriller, Komödie oder Musikfilm: Dieses vom brasilianischen Filmkritiker José Carlos Avellar kuratierte Panorama zeigt, wie ein dramatischer Ort zur Inspirationsquelle für die unterschiedlichsten Genres werden kann.

In Zusammenarbeit mit dem Filmarchiv Lima ehrt das Fiff mit einer «Hommage à Francisco Lombardi» das Talent des peruanischen Regisseurs. Lombardi gilt als einer der interessantesten zeitgenössischen Filmemacher, ist jedoch ausserhalb der spanischsprachigen Welt noch kaum bekannt. Zehn Filme seines vielfältigen Werks, das unter anderem Romanadaptationen von Mario Vargas Llosa und Fijodor Dostojewski umfasst, werden in Freiburg zu entdecken sein.

Sechs asiatische Mafia-Filme werden im Panorama «Der Pate in Asien» gezeigt. Edouard Waintrop suchte dafür nach Spuren von Francis Ford Coppolas Trilogie «Der Pate» im asiatischen Film Noir und fand neue Genres, wie zum Beispiel den «Mumbai Noir» des indischen Regisseurs und Produzenten Ram Gopal Varma.

Mit «Revanches de femmes» präsentiert das Festival ein Panorama rund um die amerikanischen «Rape and revenge movies» der 1970er-Jahre, die von sexuellem Missbrauch und weiblicher Rache handeln. Es zeichnet mit acht Filmen nach, wie sich das Genre, dessen Ursprünge in der feministischen Bewegung zu finden sind, weltweit verbreitet hat.

«Made in Nollywood» präsentiert Spielfilme aus Nigeria und beleuchtet damit ein eigentliches Phänomen: Gemessen an der Menge der jährlich realisierten Filme stellt Nigeria die derzeit grösste Filmnation der Welt dar. Mehr als 2000 Werke gelangen jährlich im DVD- oder VHS-Format auf den hauptsächlich afrikanischen Markt. Das Fiff zeigt eine Auswahl und konfrontiert diese englischsprachige Erfolgsindustrie mit der schwierigen Situation des Autorenfilms im französischsprachigen Afrika.

Die 23. Ausgabe des Fiff präsentiert zudem drei Kurzfilm-Programme und organisiert Schulvorstellungen für rund 8000 Schüler und Studierende. Nach ihrem Start im letzten Jahr wird auch die Branchen-Plattform Forum@Fiff wieder durchgeführt.