Das amerikanische Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) hat an Präsident George W. Bush appelliert, sich bei seiner Begegnung mit dem russischen Amtskollegen Wladimir Putin für die Pressefreiheit in Russland einzusetzen. «Das Komitee ist extrem besorgt über den dramatischen Niedergang der Pressefreiheit in Präsident Putins Amtszeit», heisst es in einem am Montag veröffentlichten offenen Brief an Bush.
Seit Putin vor 5 Jahren sein Amt angetreten habe, seien 11 Journalisten im Stile von Auftragsmorden getötet worden. Kein Täter sei bisher deswegen zur Rechenschaft gezogen worden. Die mangelnde Strafverfolgung habe zur Selbstzensur in den Medien geführt, heisst es in dem Brief weiter. Zudem habe der Kreml im vergangenen Jahr seine politische Kontrolle über die nationalen Fernsehsender gestärkt und damit die Kritik an der Regierung erstickt. Über den Tschetschenien-Konflikt sei eine strikte Informationsblockade verhängt. Dutzenden von Millionen Russen würden so unabhängige Nachrichten über wichtige Vorgänge im eigenen Land vorenthalten.
Bush selbst habe in seiner Rede zur Lage der Nation erklärt, die US-Regierung werde nicht die Augen vor Unterdrückung und Tyrannei in anderen Ländern verschliessen und verpflichte sich zur Unterstützung der Demokratie, schliesst der Brief. Das Treffen mit Putin am Donnerstag in Bratislava sei eine Gelegenheit, diese Selbstverpflichtung zu demonstrieren.
Montag
21.02.2005