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Mittwoch
21.04.2004

Die Gewerkschaft Kommunikation hat am Mittwoch in mehreren Schweizer Städten mit so genannten Protestkarawanen gegen einen Leistungsabbau im Gesamtarbeitsvertrag (GAV) demonstriert. Auch ist sie gegen weitere Auslagerungen von Postdienstleistungen. Die Gewerkschaft Kommunikation habe mit der Post erfolglos Gespräche über die Erneuerung des GAV geführt, der Ende 2004 ausläuft, liess die Gewerkschaft verlauten. Durch den GAV-Leistungsabbau bekämen die Postangestellten aber weniger Lohn und müssten länger arbeiten. Zudem komme es zu einem Abbau des Service Public. Auch der gute Abschluss der Post im Jahr 2003 sei mit schmerzhaften Massnahmen für das Personal erreicht worden. Die Gewerkschaft sei nicht bereit, die Strategie eines weiteren Leistungsabbaus mitzutragen.

In grösseren Städten der Schweiz brachen am Morgen jeweils rund ein halbes Dutzend Gewerkschafter in Postautos auf, um die Angestellten über die Pläne der Post zu informieren, wie Gewerkschaftspräsident Christian Levrat der Nachrichtenagentur sda sagte. Rund 100 Poststellen werden laut Gewerkschaft in die Aktion einbezogen. In einigen Orten organisierte die Gewerkschaft auch Aktionen für die Kunden. In Lausanne wurde in zwei Poststellen, die von der Schliessung bedroht sind, Kaffee ausgeschenkt, wie Levrat weiter sagte.

Die Post war mit der Aktion nicht zufrieden. Sie könne nicht nachvollziehen, weshalb die Mitarbeitenden zu dieser Aktion aufgerufen würden, teilte sie in einem Communiqué mit. Erklärtes Ziel der Post sei es, einen hochwertigen Service Public anzubieten, ohne zu grosse Verluste an Marktanteilen hinnehmen zu müssen, schrieb das Unternehmen. Oberstes Gebot sei es, die Zukunft des Unternehmens zu sichern und damit Arbeitsplätze zu erhalten.