Die Schweizer Post hat am Dienstag bekannt gegeben, dass sie ab dem nächsten Jahr die Zeitungstransporttaxen erhöht, wobei dieser Schritt nicht für alle Printprodukte dasselbe bedeutet. Publikationen, deren Zustellung der Bund gemäss Parlamentsbeschluss weiterhin fördert, sollen einen Teuerungsaufschlag von 4,4 Prozent verkraften müssen. Es sind dies die Lokal- und Regionalpresse mit einer Maximalauflage von 40 000 Exemplaren sowie die nicht gewinnorientierte Mitgliedschaftspresse mit einer Auflage bis maximal 300 000 Exemplaren. Die Transporte dieser beiden Kategorien werden vom Bund jährlich mit 30 Millionen Franken verbilligt. Die neuen Tarife gelten ab Anfang 2008 vorbehaltlich der Zustimmung des Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek). Bereits hat Verlegerpräsident Hanspeter Lebrument seinen Widerstand gegen den Teuerungszuschlag angekündet: «Da müssen wir einen Vorstoss unternehmen», sagte er am Dienstag gegenüber dem Klein Report.
Um rund 20 Prozent oder 6 Rappen je Exemplar verteuert werden im Durchschnitt laut Post-Sprecher Richard Pfister im Weiteren die Transporttaxen für die übrigen Zeitungen und Zeitschriften, darunter namentlich die «grossen Drei» der Coop Presse, des «Migros-Magazins» und der TCS-Zeitung «Touring». Dabei federe die Post den Sparentscheid des Parlaments von 50 Millionen Franken um etwa 30 Millionen Franken ab, unterstrich Pfister, «Wir überwälzen nur 20 Millionen Franken an die Verleger», sagte er. Was das für die einzelnen Verleger heisst, ist noch unklar. «Die Post hat uns eine Offerte versprochen, aber wir haben noch nichts erhalten», sagte «Touring»-Verlagsleiter Reto Kammermann gegenüber dem Klein Report.
Die Post habe mit diesen neuen Tarifen «für die nicht mehr förderungsberechtigten Titel ein kosten- und wettbewerbsbasiertes Preismodell erarbeitet», betonte die Post in ihrer Information zum Thema im Internet. Es lehne sich weitgehend an ein mit der Verlagsbranche diskutiertes Modell an und erfüllt die gesetzliche Vorgabe, dass alle abonnierten Zeitungen und Zeitschriften nach gleichen Grundsätzen zu distanzunabhängigen Preisen befördert werden müssen. Die Post werde diese Preise dem Preisüberwacher vorlegen.
Dienstag
28.08.2007