«Ja, es ist richtig, dass wir bereit sind, auf einen Teil der vorgesehenen Preiserhöhungen für den Transport von Zeitungen zu verzichten», sagte Post-Mediensprecher Oliver Flüeler am Dienstag gegenüber dem Klein Report. Er bestätigte damit eine Information des Newsletters des Verbandes Schweizer Presse (VSP), wonach der Post-Verwaltungsrat «signalisiert» habe, dass er zu Konzessionen bereit sei. «Wir sind uns der schwierigen Situation der Verleger bewusst und wollen unseren Beitrag leisten, die Kosten zu schultern», sagte Flüeler.
Nach der Reduktion der Bundessubvention unter dem Titel Presseförderung von 80 auf 30 Millionen Franken sei jetzt allerdings das Defizit auf knapp 100 Millionen Franken jährlich angewachsen, betonte Flüeler, weshalb es ohne moderate Tariferhöhung nicht gehe. Gemäss Kalkulationen des Verlegerverbandes VSP würde der bisher vorgesehene Preisaufschlag zwischen 1 und 6 Rappen für jedes von der Post ausgelieferte Exemplar einer Zeitung oder Zeitschrift betragen - ein Betrag, zu dem Oliver Flüeler keine Stellung nehmen wollte.
VSP-Präsident Hanspeter Lebrument hatte am Jahreskongress seines Verbandes im vergangenen September statt einer Preiserhöhung praktisch eine Halbierung der jetzigen Ansätze auf 10 Rappen je Exemplar verlangt. Und an der Trendtagung Publimag vor zwei Wochen in Zürich forderte er eine Erhöhung der Presseförderung auf 50 Millionen Franken.
Der Konflikt ist damit offensichtlich noch nicht vom Tisch. Laut Post-Sprecher Oliver Flüeler liegen die neuen Preisvorstellungen jetzt beim Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) und müssen anschliessend noch dem Preisüberwacher vorgelegt werden. Angesichts eines Konzerngewinns von 553 Millionen Franken in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres besteht seitens der Post offensichtlich Bewegungsspielraum. Die neuen Tarife sollen ab 1. Januar 2010 gelten.
Dienstag
24.11.2009