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Montag
27.09.2004

Die Musikmesse Popkomm will in Zeiten enormer Absatzschwierigkeiten, Raubkopiererei und Urheberrechts-Streitigkeiten am neuen Standort Berlin Wege aus der desolaten Lage finden. «Es ist kein Transfer einer Veranstaltung von einer Stadt in eine andere, sondern das ist ein echter Neubeginn», sagte Popkomm-Geschäftsführer Ralf Kleinhenz am Montag der Nachrichtenagentur DPA. Die aus Messe, Kongress und Festival bestehende Popkomm, die am Dienstag eröffnet wird, sei in den vergangenen Jahren immer profilloser geworden. Dazu kam im vergangenen Jahr in Köln ein Einbruch der Fachbesucherzahlen von fast 30%. Dieses Mal sind nach Angaben von Kleinhenz an die 650 Aussteller aus 40 Ländern dabei, es werde mit 120 000 bis 150 000 Besuchern in den Messehallen unter dem Funkturm gerechnet. Offizielles Partnerland ist Frankreich.

Der Umsatz der Musikbranche mit den klassischen Tonträgern ist in den vergangenen sechs Jahren um 40% zurückgegangen. Hartmut Spiesecke, Sprecher des Bundesverbandes der Phonographischen Wirtschaft, sieht mittlerweile aber wieder Licht am Ende des Tunnels. «In diesem Jahr werden wir noch einen leichten Umsatzrückgang haben, spätestens ab 2006 geht es dann aber wieder aufwärts», sagt Spiesecke. Die Popkomm-Macher erwarten vom neuen Standort Berlin auch eine Sogwirkung. «Berlin hat das Prädikat Musikhauptstadt Deutschlands verdient», sagt Kleinhenz.