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Dienstag
25.04.2006

Der Streit über die geplante Comic-Serie «Popetown» des Fernsehsenders MTV wird immer heftiger. Bayerns CSU-Fraktionschef Joachim Herrmann hat am Dienstag Strafanzeige gegen die MTV-Verantwortlichen bei der Berliner Staatsanwaltschaft eingereicht. Grund ist eine Zeitschriftenwerbung, in der vor Ostern unter dem Titel «Lachen statt rumhängen» ein vom Kreuz herabgestiegener Jesus Christus vor dem Fernseher abgebildet war. Herrmann kritisierte laut der Presseagentur DDP, damit werde der christliche Glaube beschimpft. Die Zeitschriftenanzeige zeuge von mangelndem Respekt gegenüber religiösen Überzeugungen.

In «Popetown» sind nach MTV-Angaben «ein durchgeknallter Papst und ein krimineller Kardinal» unter anderem in Todesfälle und die «Versklavung von Kindern» verwickelt. Herrmann betonte, Kritik am Papst könne kein «Tabu» sein. Ein Witz über das Oberhaupt der katholischen Kirche sei jedoch «etwas völlig anderes, als sich über den gekreuzigten Jesus Christus lustig zu machen».

Herrmann will nun «sorgfältig beobachten», wie die Staatsanwaltschaft auf seine Anzeige reagiert. Wenn es keine rechtlichen Konsequenzen aus der Zeitschriftenwerbung gebe, dann werde damit der «gesetzgeberische Handlungsbedarf» deutlich. So müsse geklärt werden, wie der Straftatbestand der Störung des öffentlichen Friedens künftig definiert werde.