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Montag
18.04.2005

Das wäre in der Schweiz wohl anders gelaufen: Weil sie vertrauliches Material an die Medien verkauft hatten, sind zwei Polizisten und zwei Privatdetektive in England verurteilt, die involvierten Zeitungen und Journalisten aber freigesprochen worden. Zwei Artikel aus dem «Sunday Mirror» und dem «Mail on Sunday» hatten als Beweisgrundlage für ein Verfahren gegen die Polizisten und Privatdetektive gedient. Ihnen war vorgeworfen worden, vertrauliche Informationen aus dem Polizeicomputer an die Presse verkauft zu haben, berichtet der «Media Guardian». Einer der Zeitungsartikel enthüllt die kriminelle Vergangenheit einer Darstellerin aus der beliebten englischen Soap «EastEnders».

Der Privatdetektiv Stephen Whittamore erhielt die Informationen über eine Informationskette, die aus drei weiteren Personen bestand. Zugang zum Zentralcomputer der Polizei hatte Paul Marshall, der an der Londoner Polizeistelle Tooting stationiert war. Marshall und ein weiterer ehemaliger Polizeibeamter wurden wegen Missbrauchs ihrer Position in einem öffentlichen Amt verurteilt. Whittamore und dem beteiligten Privatdetektiv John Boyall wurde ein Bruch des Datenschutzgesetzes angelastet. Gegen die beteiligten Journalisten konnte nicht genügend Beweismaterial erbracht werden, um sie zur Verantwortung zu ziehen. Über das Strafmass machte der «Media Guardian» keine Angaben.