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Sonntag
26.02.2006

Einen Tag nach Verhängung des Ausnahmezustandes auf den Philippinen hat die Polizei damit begonnen, gegen regierungskritische Medien vorzugehen. Die Behörden schlossen unter anderem die Redaktion einer oppositionellen Zeitung. Nach Angaben der Chefredaktorin der Zeitung «The Daily Tribune», Ninez Cacho Olivarez, seien vor Tagesanbruch 15 Polizisten in die Redaktion gestürmt, wo sie mehrere Exemplare der Samstags-Ausgabe beschlagnahmten. Beamte hätten dann die Räume versiegelt und die Mitarbeitenden am Betreten des Büros gehindert.

In den Räumen zweier weiterer Blätter wurden Polizisten postiert, wie Augenzeugen am Samstag berichteten. Verantwortliche von Radio- und Fernsehsendern seien am späten Freitag von Behördenvertretern überdies gewarnt worden, keine Sendungen auszustrahlen, die den politischen Gegenern der Präsidentin Hilfe oder Unterstützung sein können, hiess es weiter. Die philippinische Präsidentin Gloria Macapagal Arroyo hatte am Freitag nach einem angeblichen Umsturzversuch den staatlichen Notstand für das Land erklärt. Die Staatschefin hatte am Freitag erklärt, es habe eine «klare und augenblickliche Gefahr» für das Land gegeben. Siehe auch: Journalisten leben gefährlich