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Montag
08.09.2008

Gestützt auf die neue Schweizer Plakategrundlagenforschung Swiss Poster Research Plus AG (SPR+) lanciert die Schweizer Plakatfirma APG im kommenden Jahr ein völlig neues Preissystem. «Es gehe um «gerechte Preise», kündet APG-Marketingleiter Roger Möschler am Montag gegenüber dem Klein Report an. «In der Marktwirtschaft können nur dann gerechte oder faire Preise entstehen, wenn Käufer und Verkäufer ganz genau wissen, was im Produkt drinsteckt.» Betreffend Plakate habe es bisher aber nur subjektive Erfahrungen gegeben über die Qualität einer Plakatfläche.

SPR+ ermittelt jetzt aber individuelle Plakatkontakte. «Sie werden gemessen als Anzahl Personen-Passagen und werden gewichtet mit der Art und Weise, wie ein Passant dem Plakat begegnet», heisst es in einer APG-Mitteilung. «Entscheidend ist der Passagewinkel, die Geschwindigkeit der Passage, die Tageszeit und eine allfällige Häufung mehrerer Plakatflächen vor Ort.» Aus diesen Werten errechnet SPR+ Kontaktwerte und zwar von unter 5000 bis weit über 150 000 gewichtete Kontakte.

Gestützt darauf hat die APG sieben Preisklassen geschaffen, die das bisherige System nach Ortsgrössen ablösen. Von 245 Franken für eine F200-Leuchtplakatfläche in einem Zürcher Aussenquartier geht die Skala bis zu 858 Franken an prominentester Stelle in der Innenstadt während jeweils einer Woche. «Je nach Standort werden sich für einzelne Plakatflächen markant höhere, gleich hohe oder deutlich tiefere Preise ergeben», heisst es in den APG-Unterlagen.

Vor der Lancierung von SPR+ fand ein hartes Seilziehen zwischen den beiden grossen Schweizer Plakatfirmen APG (Allgemeine Plakatgesellschaft) und Clear Channel Outdoor Plakanda (CCOP) um die Plakatforschung statt. CCOP ist dann aus dem Vorhaben ausgestiegen und arbeitet an einem eigenen System, wie CEO Beat Röschlin am Montag gegenüber dem Klein Report bekannt gab. «Ich hoffe, noch dieses Jahr für den Raum Zürich so weit zu sein», sagte er. Der Schweizerische Werbeauftraggeberverband SWA unterstützt SPR+: «Der SWA setzt sich dafür ein, dass SPR+ endgültig zum alleinigen und von allen Seiten als gültige Währung akzeptierten Standard wird», bestätigte SWA-Direktor Jürg Siegrist gegenüber dem Klein Report.