Im transatlantischen Urheberrechtsstreit um zwei Clownfische hat sich US-Star Nemo gegen seinen französischen Cousin Pierrot durchgesetzt. Ein Pariser Gericht wies am Mittwoch die Plagiatsklage des Pierrot-Verlages Flaven Scene gegen den US-Konzern Disney und die Pixar-Zeichentrickstudios ab. Flaven Scene muss den Beklagten Schadensersatz in fünfstelliger Höhe und einen Teil der Gerichtskosten zahlen. Die Anwältin des Verlagshauses, Elisabeth Deflers, schloss einen Gang in die nächste Instanz nicht aus.
Im Streit sehen sich Kinderbuchautor Franck Le Calvez und sein Verlag durch Nemo in ihrem Urheberrecht verletzt. Im Buch «Pierrot le poisson-clown» von Le Calvez war im November 2002 in Frankreich herausgekommen. Im Mai 2003 brachte Disney den Pixar-Trickfilm «Findet Nemo» zunächst in den USA heraus, sechs Monate später dann auch in Frankreich, wo er wie überall zum Kassenschlager wurde. Im März 2004 hatte das Gericht bereits einen ersten Eilantrag von Le Calvez zurückgewiesen, den Handel mit Nemo-Fanartikeln zu stoppen. Der Richter sah damals keine «ernsthaften Ähnlichkeiten» zwischen den beiden orange-weissen Fischen. Nemo lächle mehr und sei rundlicher, stellte der Richter fest. Siehe auch: Plagiats-Prozess gegen Disney wegen Clownfisch Nemo
Mittwoch
20.04.2005