Er hat mit Sex-Sprüchen in der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» für den Kein-&-Aber-Verlag die Medienszene in Aufruhr gebracht, mit einer Plakatkampagne für Amnesty International zahlreiche Preise abgeholt und bei den Top-500-Werbeauftraggebern der Schweiz den dritten Platz erreicht. «Man kann sagen, dass aussergewöhnliche Kommunikation mein Businessplan ist», sagte er gegenüber dem Klein Report. Jetzt muss er diesen Grundsatz auf ein besonders heikles, aber auch attraktives Mandat anwenden: Die aus neun Personen bestehende «kleinste Werbeagentur der Welt» von Pius Walker hat ein Mandat der Sozialdemokratischen Partei angenommen, und er will es dazu benützen, die Jungen an die Politik heranzuführen.
Das bis zum Jahr 2011 konzipierte SP-Mandat sei im Moment derjenige Auftrag, der ihn am meisten beschäftigt, gab Pius Walker bekannt. «Für einen Werber ist es immer dann ganz besonders interessant, wenn man etwas erreichen will», sagte er. Die SP habe «gut durchdachte Themen», die er jetzt vor allem an die Jungen heranbringen wolle, um diese an das Thema Politik heranzuführen. «Der Wahlkampf in den USA hat da Möglichkeiten gezeigt», gibt er einen Hinweis, wo er sich inspirieren lässt. Geplant ist nach seinen Worten eine grundlegende Markenkampagne, auf der dann konkrete Wahl- und Abstimmungsmassnahmen aufbauen sollen. Noch offen ist, mit welchen Mitteln er die Botschaften vermitteln will, jedenfalls aber verspricht er «überraschende» Auftritte, «sicher keine 0815-Werbung». - Siehe auch: Walker bringt FAZ in Wallung, SP engagiert Walker Werbeagentur für Politkampagne und «Kleinste Agentur der Welt» dreht mächtig auf
Sonntag
11.01.2009