In 30 Poststellen der Schweiz werden ab 13. Juni Zeitungen und Zeitschriften verkauft. Angeboten werden jeweils bis zu 25 Titel aus dem In- und Ausland. Ist der Pilotversuch erfolgreich, wird das Angebot auf 1000 Filialen ausgeweitet. Die Versuchsphase in den ersten rund 30 ausgewählten Poststellen dauert ein halbes Jahr, wie die Schweizerische Post am Freitag mitteilte. Am 13. Juni wird in mehr als 20 Deutschschweizer Filialen gestartet. Darunter sind Poststellen in Aarau, Bern, Chur, Luzern, Solothurn, Zug, Winterthur und Zürich.
Wann der Versuch in der Romandie beginnt, ist nach Angaben der Post noch offen. Unter anderen nehmen Filialen in Biel, Locarno und Moutier BE daran teil; insgesamt ist der Zeitungsverkauf in bis jetzt neun Postellen der lateinischen Schweiz geplant. Die Post will ein auf die Bedürfnisse der jeweiligen Regionen zugeschnittenes Sortiment anbieten; rund 50 Titel werden insgesamt in den Versuch einbezogen. Nicht erhältlich sind Gratisblätter, Anzeiger, Sonntagszeitungen und Spezialpresse.
Als postnahe Produkte bildeten Zeitungen und Zeitschriften eine sinnvolle Ergänzung des bestehenden Angebotes, schrieb die Post. Die Leserschaft erhalte eine neue Bezugsquelle für Zeitungen und die Verleger einen zusätzlichen Vertriebskanal. Die Post greift mit dem Pilotversuch eine alte Idee neu auf: Bereits von 1993 bis 1998 wurden in rund 1200 Poststellen Zeitungen verkauft, wie Post-Mediensprecher Richard Pfister bestätigte. 1998 sei das Angebot jedoch mangels Erfolg eingestellt worden. Inzwischen hätten sich die Verhältnisse aber geändert. Seit 2002 habe die Post ihr «nicht-postalisches» Angebot in den sukzessive erweitert. Zeitungen als postnahes Produkt passten gut ins Verkaufssortiment. Dank EDV-Vernetzung fast aller Poststellen sei der Verkauf weniger aufwändig. Welche Umsatzziele sich die Post für den Versuch gesetzt hat, sagte Pfister nicht.
Freitag
27.05.2005