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Donnerstag
20.09.2007

Der Verband der Schweizer Verleger hat am Donnerstag anlässlich seines Jahreskongresses in Luzern den neuen Tamedia-Verwaltungsratspräsidenten Pietro Supino ins Präsidium (Vorstand) gewählt. Er ist Nachfolger von Tamedia-CEO Martin Kall, der zusammen mit CEO Albert P. Stäheli von der Berner Espace Media Groupe nach der Fusion der beiden Verlage aus dem Leitungsgremium des Verbandes Schweizer Presse (VSP) zurückgetreten war. Der Wechsel sei von der Tamedia gewünscht worden, gab VSP-Präsident Hanspeter Lebrument bekannt, da dies einer Tradition der «Tages-Anzeiger»-Herausgeberin entspreche. Weil damit das VSP-Präsidium um eine Person verkleinert wurde, übernahm Präsident Lebrument das Departement Aussenbeziehungen von Peter Wanner (AZ Medien), der neu für den Werbemarkt zuständig ist, den bisher «Polo» Stäheli betreut hatte. Pietro Supino ist jetzt im VSP-Präsidium für das Departement Distribution zuständig, das bisher sein CEO geführt hatte.

Vor diesem Wahlgeschäft hatten die Leiter der verschiedenen Departemente Rück- und Ausblick gehalten. Insbesondere gab «Polo» Stäheli bekannt, dass voraussichtlich nächstes Jahr eine Neuerung eingeführt werde, wonach Zeitungs- und Zeitschriftenabonnenten ihre Jahresgebühren in einzelnen Raten bezahlen können. Bisher haben sich die Konsumentenorganisationen dagegen gewehrt und die selben Regeln wie bei Teilzahlungsverträgen (Rücktrittsrecht) verlangt. Die Teilzahlungsmöglichkeit soll es den Abonnenten erleichtern, ihre Printprodukte weiterhin abonnieren zu können. Martin Kall forderte als Distributions-Verantwortlicher eine Liberalisierung der Post, um Alternativen bei der Verteilung der Printmedien zu erhalten. Die indirekte Presseförderung dürfe nicht zu einer Post-Förderung ausarten, betonte er und prophezeite «sehr harte Gespräche» mit den Post-Zuständigen über die neuen Tarife. Insbesondere überlege sich der Verlegerverband ein Angebot, um die ausgehandelten Tarife ohne Namensnennung (bei einem Treuhänder) zu vergleichen, um Ungleichbehandlungen zu verhindern und die Post unter Druck setzen zu können. - Siehe auch: Verlegerkongress in Luzern eröffnet