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Donnerstag
20.07.2006

Parallel zur «Ring»-Neuinszenierung von Tankred Dorst bei den Richard-Wagner-Festspielen zeigt der französische Regisseur Philippe Arlaud in Bayreuth den «Ring an einem Abend». Es gebe nur wenige Musikfreunde, die Wagners kompletten «Ring der Nibelungen» je auf der Bühne erlebt hätten, sagte Arlaud am Donnerstag in Bayreuth. Die kammermusikalische Fassung für acht Sänger und zwölf Musiker, die von knapp 16 auf dreieinhalb Stunden Spielzeit gekürzt wurde, sei als «Appetizer für den grossen Ring» zu verstehen.

Es handle sich aber nicht um eine Persiflage, erläuterte der Regisseur der aktuellen «Tannhäuser»-Inszenierung bei den Festspielen. Gespielt wird eine Fassung, die der britische Dirigent David Seaman 1990 für die Pocket Opera Nürnberg geschrieben hat. Am Pult steht der Leiter der Bayreuther Musikschule, Nikolaus Richter. Erarbeitet wurde die Produktion vom deutsch-französischen «Forum junger Kunst». In den wichtigsten Partien sind der Berliner Tenor Markus Ahme als Siegmund und Siegfried sowie die Stuttgarter Sopranistin Antonia Gust als Brünnhilde zu hören.

Das Off-Festival, das sich in Bayreuth in den kommenden Jahren etablieren soll, ist als Alternativwerkstatt am Rande des «Grünen Hügels» gedacht. Premiere für den «Ring an einem Abend» ist am kommenden Montag im Bayreuther Jugendkulturzentrum.