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Montag
24.10.2005

«Vorläufig ist das erst eine Ankündigung», waren die ersten Worte von «Le-Matin»-Chefredaktor Peter Rothenbühler, als er vom Entscheid der Tamedia erfuhr, im März mit «20 Minutes» für Genf und Lausanne starten zu wollen. «Ich glaube erst daran, wenn sie die richtigen Leute gefunden haben - und das wird nicht einfach», fügte er weiter an. Zudem dachte er dabei auch an die im Frühjahr 2003 von der Tamedia lange aufrecht gehaltene Drohung, einen «Express» als «20-Minuten»-Konkurrenz zu lancieren, bis dann zwei Tage vor dem Start doch noch der Kauf statt des Kampfes gelungen war.

Ob dies Tamedia-CEO Martin Kall mit der Edipresse ein weiteres Mal schafft, muss die Zukunft weisen. Vorerst ist Kampf angesagt, und Peter Rothenbühler ist bereit, in die Arena zu steigen: «Konkurrenz ist spannend», betonte er - mit der Überzeugung, stärker als der Widersacher aus Zürich zu sein. «Wir haben ein halbes Jahr Vorsprung», wies er auf den Hauptvorteil hin. Er sehe jedenfalls keinen Grund, am Konzept etwas zu ändern, so wie es für den Start von «Le Matin Bleu» für 31. Oktober steht. Ein kleines Indiz stimmt ihn zusätzlich zuversichtlich: Das Tamedia-Communiqué ist auf Deutsch und Englisch abgefasst, was auf der anderen Seite des Röstigrabens ganz schlecht ankommt. Rothenbühlers Interpretation: «Auf Englisch ist es wohl, damit es die Welschen verstehen, weil es bei der Tamedia niemanden hat, der Französisch kann...» - Mehr dazu: «20 Minutes» soll im März 2006 starten, Lattenschuss von Rolf Bollmann und Tamedia startet Westschweizer «20 Minutes»