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Donnerstag
18.11.2004

Kurz vor Ablauf der Frist für das feindliche Übernahmeangebot von Oracle an den Konkurrenten Peoplesoft hat sich der Ton der beiden Unternehmen am Donnerstag noch einmal verschärft. Peoplesoft-Chef Dave Duffield drohte Oracle mit einer Verleumdungsklage, weil Oracle bewusst versuche, mit Geschichten über Aktienverkäufe von Duffield in der Öffentlichkeit Verwirrung zu stiften. «Jetzt werden die Handschuhe ausgezogen», kommentierte Scott Keller, Präsident der Finanzagentur DealAnalytics.com, am Donnerstag in New York die letzten Manöver, bevor am 19. November die Frist fürs letzte Angebot von Oracle an die Peoplesoft-Aktionäre abläuft.

Unterdessen versucht Oracle, die Peoplesoft-Aktionäre zum Einlenken zu überreden. Sie sollten das «beste und letzte» Angebot von 24 Dollar pro Aktie annehmen, fordert sie das Unternehmen in einem am Donnerstag veröffentlichten Brief auf. Oracle bekräftigte, das Übernahmeangebot, zurückzuziehen, wenn nicht eine Mehrheit der Peoplesoft-Anteilseigner einem Verkauf zustimmt. Die am 1. November von 21 auf 24 Dollar erhöhte Offerte läuft bis zum 19. November um Mitternacht. Oracle bietet in dem mittlerweile anderthalbjährigen Übernahmekampf für seinen Konkurrenten derzeit insgesamt 8,8 Mrd. US-Dollar. Das fusionierte Unternehmen wäre hinter SAP weltweit die Nummer 2 auf dem Markt der Unternehmenssoftware. Mit der Übernahme des Konkurrenten J.D. Edwards hatte Peoplesoft Oracle im vergangenen Jahr vom 2. Platz verdrängt.