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Sonntag
21.11.2004

Der Verwaltungsrat des US-Software-Konzerns PeopleSoft hat erneut einstimmig das Übernahmeangebot des Konkurrenten Oracle abgeleht. Das Gremium hatte am Samstag über das unerwünschte Übernahmeangebot beraten und es als unangemessen zurückgewiesen.

Nach dem negativen Entscheid des Verwaltungsrat ist Oracle-Chef Larry Ellison seinem Ziel, einer Fusion mit dem Softwarekonzern PeopleSoft, also nicht wirklich näher gekommen. Obwohl Oracle am Samstag bekanntgegeben hatte, mehr als 60% der PeopleSoft-Aktien oder 228,7 Mio. Stück angeboten bekommen zu haben. Das entspricht einem Gegenwert von 9,2 Mrd. Dollar. Oracle liegt im Bereich Unternehmenssoftware auf Platz 3 und will mit dem Kauf von PeopleSoft konkurrenzfähiger gegen SAP, Microsoft und andere Konkurrenten werden.

«Die PeopleSoft-Aktionäre haben gesprochen und haben sich überwältigend entschieden, ihre Aktien zu 24 Dollar je Anteil zu verkaufen», erklärte Oracle-Chef Larry Ellison. «Wir sind bereit, schon an diesem Wochenende ein definitives Fusionsabkommen abzuschliessen», betonte er. Das Unternehmen forderte den PeopleSoft-Verwaltungsrat auf, sich mit ihm zu treffen, um ein endgültiges Abkommen vor Marktbeginn am Montag abzuschliessen.

Oracle verlangte auch die Beseitigung der so genannten «Giftpille», sprich den Stopp der PeopleSoft-Massnahmen zu einer Verhinderung einer feindlichen Übernahme. Oracle hat jetzt sein Übernahmeangebot bis 31. Dezember verlängert. Mit Hilfe der «Giftpille» kann PeopleSoft Übernahmeversuche enorm verteuern.