Wenns nicht im «Spiegel Online» stünde, könnte man an einen Witz denken: Das US-Verteidigungsministerium Pentagon warnt angeblich vor WLANs (Wireless Local Area Network), mit denen man sich drahtlos vernetzen kann. Grund: Die Netzwerke könnten «ein bedrohlicher Störfaktor für Radaranlagen» werden, was ein «rapides Anwachsen der Ufo-Sichtungen» auslösen könne.
Probleme haben die Betreiber von WLAN-Anlagen allerdings schon heute: Im Jahre eins nach Eröffnung der ersten offenen Zugangsknoten wird es bereits eng im Funknetz. Dieses ermöglicht zwar Netzwerkerei und Internetzugang mit bis zu elf Megabits pro Sekunde - und wäre noch ausbaufähig. Dafür, sagt das Institute of Electrical and Electronical Engineers IEEE, der massgebliche Entwickler des geltenden WLAN-Standards, brauche es aber eine Ausweitung des bisher freigegeben Frequenzspektrums.
Bisher funkt WLAN im 2,4 Gigahertz-Band und stört da wenig. Neue schnelle Wellen sieht die IEEE im Band zwischen 5 und 6 Gigahertz - und justamente dort tummelt sich auch das Militär. Militärische Radaranlagen arbeiten im Frequenzspektrum über 5 Gigahertz. Grund genug für die US-Militärs, schon mal warnend zu bellen und ein wenig zu beissen.
Donnerstag
19.12.2002