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Dienstag
15.12.2015

Medien / Publizistik

Teilnehmer zahlreicher Pegida-Aufmärsche und anderer rechtspopulistischer Veranstaltungen gingen in diesem Jahr gewaltsam auf rund 30 Journalisten los. Dutzende weitere Berichterstatter wurden bedroht und bedrängt.

Als Grund für diese «neue Dimension der Gefährdung von Medienleuten» nennt das European Centre for Press und Media (ECPMF) in seinem am Dienstag veröffentlichten Bericht: Die Opfer gehören in den Augen der Angreifer alle zur «Lügenpresse».

Das ECPMF hat auf der Basis von Medienberichten sowie Interviews mit Opfern und Experten die bekannten Fälle kategorisiert und ihre Auswirkungen auf die Medienfreiheit untersucht.

Martin Hoffmann, Leiter der Untersuchung und wissenschaftlicher ECPMF-Mitarbeiter, präzisiert: «Journalisten gelten bei einem wachsenden Anteil der Bevölkerung nicht mehr als neutral, sondern werden zum Teil eines Feindbildes aus herrschender Politik und weltoffener Gesellschaft. Dazu agiert die Polizei an ihrer Belastungsgrenze - und nicht so, wie es die aktuelle Situation erfordert.»