Die Quoten sind unbefriedigend und bewegen sich um die Schmerzgrenze. Die Arztserie «Tag und Nacht» verursachte bei manchen Zuschauern mehr Unwohlsein denn Fernseh-Wohlbehagen. Ende dieser Woche sind die ersten 36 Folgen abgedreht, die Postproduktion dauert bis Ende Februar 2009. Fernsehdirektorin Ingrid Deltenre hält sich bedeckt und will erst nach Ausstrahlung der 12. Folge über das Schicksal der Bahnhofsmediziner entscheiden. «Wird die Serie nicht fortgesetzt», stellt Produzent Peter-Christian PC Fueter («Lüthi und Blanc») am Montag gegenüber dem Klein Report klar, «müssen wir die Filmstudios in Glattfelden schliessen. Aber wir sind guter Hoffnung und glauben an unsere Serie.»
Der Publikumsrat attestierte der Serie vor kurzem Innovation und zeitgemässe Publikumsnähe, riet aber dringend dazu, einige Kinderkrankheiten (Tonqualität, Tempo, Ungereimtheiten bei einigen Figuren) zu kurieren. Das ist teilweise bereits geschehen. «Das Fernsehen sollte uns eine Chance geben, die Serie weiterzuentwickeln», meint der erfahrene Produzent Fueter. «Auch der Dauerrenner `Lindenstrasse` brauchte seine Anlaufzeit. Ohne die Intervention von Serien-Vater Volker Schlöndorff wäre die Serie nach 40 Folgen beendet worden.» Unverhofft erhielt die Hauptdarstellerin in «Tag und Nacht», Sabine Schneebeli, am Sonntag Schützenhilfe von Komiker Viktor Giacobbo. Der hatte seine eigene Therapie und schüttete die «unglückliche» Seriendarstellerin in seiner Satire-Sendung mit Komplimenten zu. Da war selbst Kumpan Mike Müller machtlos. Ob das nicht des Guten zu viel war? Die Ärztin in Zivil kam jedenfalls nicht zu Wort und war dem wortgewaltigen Verehrer nicht gewachsen.
Montag
27.10.2008