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Montag
26.12.2011

Weihnachten steht vor der Tür, und die Leute sind bereit, Geld zu spenden - wäre da nicht PayPal. Der Online-Bezahldienst kommt gerade wegen der Spendenkonten in die Kritik, denn verschiedene Organisationen beschwerten sich, dass ihre Konten voreilig geschlossen wurden. Dies, weil PayPal strenge Sicherheitsvorschriften hat und eingreift, wenn auf einem Konto plötzlich - wie eben vor Weihnachten - grössere Bewegungen stattfinden. Kritik äussert etwa das Diaspora Project, eine Open-Source-Community: PayPal sei bekannt dafür, regelmässig legale Spenden zu blockieren.

Eine andere Website, deren Fall die PayPal-Praxis bekannt machte, ist «Regretsy», auf der schräge Bastelarbeiten vorgestellt und ebenso schräge Beiträge im Blog gepostet werden. Regelmässig finden über das Portal auch Charity-Aktionen statt. Dieses Jahr rief das Portal über das «Secret Santa»-Programm dazu auf, für 200 bedürftige Familien zu spenden. PayPal blockierte das Konto, weil das Portal einen Button zum «Spenden» statt zum «Kaufen» integrierte und Spenden eigentlich direkt an die Betroffenen gehen müssten. PayPal zeigte sich anfangs uneinsichtig und soll auch bei anderen Portalen bis zu 180 Tage gebraucht haben, bis gehandelt wurde.

PayPal hat zwar sämtliche Konten wieder entsperrt und laut Regretsy versprochen, den 200 Familien jeweils 100 Dollar zu spenden, um «die Unannehmlichkeiten zu lindern, die durch den Fehler aufgetreten sind». Der Imageschaden ist aber schon längst angerichtet.