Content:

Sonntag
13.02.2005

Die in Paris stattfindenden Verhandlungen über das geplante Unesco-Abkommen zum Schutz kultureller Vielfalt sind am Freitagabend ohne entscheidenden Durchbruch zu Ende gegangen. Fachleute aus 190 Ländern hatten darüber debattiert, wie kulturelle Güter und Dienstleistungen von normalen Handelsgütern abgegrenzt werden können.

Die USA und die europäischen Länder haben unterschiedliche Meinungen: Die USA wollen die Liberalisierung der Kultur vorantreiben und vertreten die Auffassung, die Unesco dürfe sich nicht um die Handelspolitik kümmern. Die deutsche Kulturstaatsministerin Christina Weiss warnt davor, kulturelle Waren und Dienstleistungen «allein durch die Brille des Handelsrechts» zu betrachten. Der französische Premierminister Jean-Pierre Raffarin will der Unesco zum Schutz kultureller Vielfalt neue Aufgaben zu übertragen. Auch Präsident Jacques Chirac unterstützt die Initiative und hat zu besonderer Sorgfalt bei der Ausarbeitung des Abkommens aufgerufen. Die Verhandlungen sollen im Mai fortgesetzt werden. Siehe auch Unesco-Filmfestival: Auszeichnung für Schweizer Dokufilme in Paris