Am Samstag hat der neue Papst Benedikt XVI. bei seinem ersten Zusammentreffen mit der internationalen Presse an die Verantwortung der Medien appelliert. Ausserdem stellte er einen «offenen Dialog» mit den Journalisten in Aussicht. Deren Ziel müsse immer die «aufrichtige Suche nach der Wahrheit sein», sagte der deutsche Papst bei einer Audienz für 4000 Menschen im Vatikan. Fragen an den Papst waren zur Enttäuschung mancher Medienvertreter allerdings nicht zugelassen.
Joseph Ratzinger sprach neben italienisch auch deutsch, englisch und französisch - fliessend, wenn auch mit einem leichten bayerischen Akzent. Zu seiner feierlichen Amtseinführung am Sonntag werden über 500 000 Menschen und Staatsgäste aus aller Welt erwartet. So lange sich die Medien ihrer ethischen Verantwortung bewusst sind und die Würde des Menschen achteten, könnten sie einen «bedeutenden Dienst an der Gesellschaft leisten», meinte Ratzinger, immer wieder von Beifall unterbrochen. Vatikansprecher Joaquin Navarro-Valls war mit dem ersten Medienauftritt Benedikts zufrieden: «Auch in der Öffentlichkeit bleibt der Papst sich treu», sagte er. «Er ist sehr menschlich und zugleich ein tiefer Denker.» Nur spanische Journalisten waren etwas betrübt, dass ihre Muttersprache diesmal nicht benutzt wurde.
Sonntag
24.04.2005