Content:

Mittwoch
13.06.2007

Traditionellerweise fragt der Klein Report an der Publicitas-Verlegertagung vom Mittwoch in Thun die anwesenden Fachleuten, was sie von der aktuellen Situation der Kommunikationsbranche halten. Fazit: Es tönte bedeutend optimistischer als auch schon. Nach Jahren der Stagnation klimpert und knistert wieder ein wenig Geld in den Kassen, und man darf Gedankenspielereien für unternehmerische Risiken wagen. Zwar sind die «goldenen» 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts definitiv vorbei, aber es ist doch nicht alles schwarz in schwarz. Hier einige Meinungsäusserungen:

Theodor Gut, Zürichsee Medien: «Die Situation ist sehr interessant. Alle Medienhäuser haben gute Abschlüsse gemacht und damit Geld für Experimente. Man kann kaufen, Projekte starten oder disversifizieren. Hinzu kommen bevorstehende Entscheide des Bundes betreffend Digitalradio, der Start von neuen Sonntagszeitungen sowie allenfalls neue Pendlerzeitungen. Und die Tamedia und die NZZ müssen je eine Radiostation verkaufen, was vielleicht die Türen für neue ausländische Bewerber öffnet. Sie sehen, alles in allem eine bewegte Lage, die fast alles als möglich erscheinen lässt.»

Christoph Brand, CEO Sunrise: «Die Telekommunikationsbranche zeichnet sich aus durch Preiszerfall und zunehmende Marktsättigung. Aber wir sind zuversichtlich, dass wir in den nächsten Jahren Marktanteile dazugewinnen können. Dafür haben wir einiges in der Pipeline.»

Daniel Kaczynski, Mitinhaber Swisscontent: «Die Geschäfte laufen im Corporate Publishing und bei den Editorial Services (Outsourcing im Medienbereich) gut. In Letzterem merkt man, dass auch bei Medienunternehmen das Geschäft angezogen und damit die Nachfrage nach redaktioneller Unterstützung zugenommen hat und im letzten Halbjahr sicher noch zunehmen wird.»

Alfred P. Hümmerich, NZZ: «Ich bin optimistisch. Den Auflagenrückgang haben wir gebremst, aber die Trendwende ist noch nicht absehbar.»

Joachim Tillessen, Coop-Presse: «Bei uns läuft es sehr gut. Alles was wir lancieren, braucht ja jeweils wieder kommunikative Begleitung. Unser Anzeigenvolumen (ob intern oder extern) ist deutlich über Budget und Vorjahr.»

Hansruedi Bichsel, CEO der Publimag AG: «Wir sind sehr zufrieden mit der Umsatzentwicklung der Publimag. Wir sind über Vorjahresbudget. Ich glaube, es geht bis Ende Jahr so weiter, und wir werden einen positiven Abschluss haben. Der absolute Umsatz-Leader ist das `Ticino7`.»