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Mittwoch
13.06.2007

«Starke Brands haben eine Zukunft», lautete der Titel der diesjährigen Verlegertagung der grössten Schweizer Vermarktungsfirma Publicitas «P» vom Mittwoch in Thun. Entsprechend drehte sich alles um das Thema Marken, Markenaufbau, Markenführung und auch Änderungen der Markeninhalte, wobei verschiedentlich betont wurde, dass die Zeitungen in der Schweiz nach wie vor eine grosse Glaubwürdigkeit haben. Es war kein cocktaillastiger «Plauschanlass», sondern ein Tag der harten Arbeit, denn die besonders Print-orientierte «P» hat stark mit den dramatischen Änderungen des Marktes zu kämpfen. Dabei muss sich auch die Marke «P» eine Neuorientierung gefallen lassen, wie CEO Hans-Peter Rohner bekannt gab. Neue Preiskalkulationen, eine neue Verkaufsorganisation und die Kündigung von bisher festgefügt erscheinenden Vertragskonstellationen kündeten die «P»-Referenten an.

Der Tag hatte bereits unüblich begonnen, indem die Züge aus der «Medienhauptstadt» Zürich genau dann auf den Gleisen stehen blieben, als sie mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Tagung besetzt waren. Eine Krähe hatte einen Stromausfall im Bahnhof Bern verursacht. Verdutzte Gesichter gabs auch, als zu Beginn des Referate-Reigens am Nachmittag ein «Überraschungsgast» auftrat, der sich mit weissem Käppli, weissem Anzug, orangem Hemd und Flipflops an den Füssen als Marketingleiter von Google Deutschland vorstellte. Spätestens als er einen «Fakir» als Kollegen aus Indien ankündete, wurde aber klar, dass es sich bei dem kuriosen Duo um zwei Clowns handelte, die für eine Auflockerung der Veranstaltung sorgten.

Ihr Auftritt war gewissermassen der Dessert nach dem Nachtisch (Honig-Eisparfait mit Orangencoulis), der wiederum nach einem delikaten Kalbshohrücken mit Kräuterkruste und Eierschwämmen, dreifarbigem Reis und Gemüsebouquet gereicht worden war. Dazu gabs einen Spiezer Riesling x Sylvaner und/oder einen Humagne rouge, aber die meisten Tagungsteilnehmer sprachen eher dem keuschen Mineralwasser zu. Denn immerhin musste man anschliessend noch anspruchsvolle Referate über sich ergehen lassen.