Ein Referat von bemerkenswerter und unüblicher Offenheit und Selbstkritik hielt Sunrise-CEO Christoph Brand an der Verlegertagung der Publicitas in Thun. Gleich eingangs räumte der Chef des zweitgrössten Telekommunikationskonzerns der Schweiz ein, dass der Wert der Marke in den vergangenen beiden Jahren gesunken sei. Er führte dies auf zu viele Wechsel in der Kommunikation zurück. Man versuchte, Sunrise als menschliche Firma zu positionieren, mal als kundenorientierten Vollservice-Anbieter und dann wieder als Firma auf der Suche nach Ideen, die die Telekommunikation vereinfachen. Doch Christoph Brand hatte auch eine gute Nachricht: «Sunrise leidet `nur` unter einem Wahrnehmungsproblem», betonte er, wogegen die Netzwerkqualität und die Kundenzufriedenheit sehr hoch seien.
Das soll sich jetzt unter der Leitung von Christoph Brand ändern, denn Aufbau und Erhaltung der Marke sind «Chefsache», wie er betonte. Gesucht wird eine Marke, «die so begeistert, dass das Publikum sie will und freiwillig Kleber bestellt und überall platziert», formulierte er sein Ziel. Mindestens so wichtig sei auch die interne Kommunikation, denn auch die Angestellten müssen sich nach seinen Worten voll und ganz mit dem Produkt und der Marke identifizieren. Noch hat Sunrise das ehrgeizige Ziel nicht erreicht. «Wir sind mitten im Prozess und haben noch kein Ergebnis», sagte er und wollte sich auch nicht auf Termine festlegen: «Wir lassen uns nicht hetzen». Fazit seiner Ausführungen: «Wir sind auf einem spannenden Weg.»
Mittwoch
13.06.2007