Als erster Redner an der Publicitas-Verlegertagung 2007 kam der CEO von Interbrand Zintzmeyer & Lux, Professor Jürgen Häusler, zu Wort. Unter dem Titel «Brand und Brand Management. Das Marken-Image als entscheidender Erfolgsfaktor?» äusserte er sich über die Markenbildung und -entwicklung. Als Arbeitshypothese formulierte Jürgen Häusler die Problematik so: Der Medienmarkt stehe offensichtlich vor epochalen Herausforderungen, beispielsweise was die Industriestruktur, das Konsumverhalten und die Geschäftsmodelle betrifft. Was können Marken zur Bewältigung der Herausforderung beitragen?, fragte der Referent rhetorisch. Eine einfache Idee zur Lösung habe auch er nicht, sagte Professor Häusler, dazu sei die Situation zu komplex.
Dann befasste er sich mit der Markenqualität: «Marken schaffen Orientierung und Vertrauen», lautet die Kernaussage des Interbrand-CEO. Daraus entstehe eine Identifikation zur Marke und weiter Effizienz. Dies will heissen, dass die Marke bei den Konsumenten gehört wird. Daraus folgert Jürgen Häusler eine kommunikative Effizienz.
Marken schaffen auch Differenzierung. Das heisst, die Marke sollte verstanden werden, sodass eine Differenzierung gegenüber andern Marken möglich ist. Letztlich schliesse sich der Kreis, denn Marken schaffen auch Sicherheit, hält Jürgen Häusler in seinem Marken-Referat weiter fest. Mit Sicherheit meint er in «Erinnerung bleiben» und damit in Zukunft auch «intuitiv alternativlos bleiben».
Marken schaffen natürlich auch Wert. Er konnte dabei die Qualitäten der Topmarken weltweit und in der Schweiz herausstreichen und erläutern. Dabei sprach Häusler über das «Geheimnis der Markenbewertung». In vier Schritten - von Markenbestimmung, «Added Value», Marken-Beitrag bis Berücksichtigung des Markenrisikos - teilt er die Beurteilung der Marke ein.
Als Brand-Spezialist äusserte sich der Interbrand-CEO auch zu den Medienmarken. Häuslers Kommentar: «Medienmarken sind starke Marken.» Sie müssten diese Stärke aber «medienübergreifend nutzen», «zielgruppenadäquat weiterentwickeln» und «synergetisch nutzen können». Als Instrument zur Markenpositionierung nannte er die Stichworte: Vision, Mission, Werte, Themen, die es zu entwickeln gelte, um eine Brand-Plattform zu kreieren. Abschliessend fokussierte Jürgen Häusler auf ein Fazit. Marke als Führungsinstrument bedeute «Führung mit Macht - nicht Konsens», «Führung mit Anspruch - nicht Absicherung» und «Führung mit Weitsicht - nicht Aktionismus».
Mittwoch
13.06.2007