Der diesjährige «Otto Brenner Preis für kritischen Journalismus» geht an die beiden Reporter Volker ter Haseborg und Lars-Marten Nagel vom «Hamburger Abendblatt». Katja Thimm von «Der Spiegel» wird mit dem Spezial-Preis ausgezeichnet und der Newcomer-Preis geht an Jonathan Stock von der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung».
Ter Haseborg und Nagel erhalten den mit 10 000 Euro dotierten Preis für ihre Berichterstattung über die Wohnungsgesellschaft Gagfah, teilte die Otto Brenner Stiftung mit. In ihrer Reportage würden sie die Hilflosigkeit der Politiker kritisieren, dem Insiderhandel der Konzernmanager nachspüren und Hinweisen nachgehen, wie sich Mieter gegen den Raubbau wehren können. «Die Artikelserie ist ein Vorbild für engagierten Journalismus, der aufklären und bewegen will», so die Begründung der Jury.
Thimm wird für ihren Text «Vaters Zeit» mit ein Preisgeld von 10 000 Euro ausgezeichnet. Der Beitrag verbinde die Schwierigkeiten, die sie bei der Pflege ihres Vaters erlebt hat, mit den Erfahrungen, die die Generation der Kriegskinder traumatisiert hat. Für die Jury sei ihr Beitrag nicht nur «ein journalistisches Gemälde all dieser Nöte, sondern ein Kunstwerk». Der Text sei «ein wunderbares Beispiel für die Poetik des Journalismus».
Beim Newcomer-Preis begeisterte Stock mit seinem Porträt «Peters Traum». Darin zeichne Stock mit «literarischer Eleganz und journalistischer Präzision» das Bild eines deutschen Konvertiten. Die Jury lobt unter anderem die «erstklassige Dolmetscherleistung», die dem Newcomer gelungen ist. Der Preis ist mit 2000 Euro dotiert.
Die Preisverleihung findet am 22. November in Berlin statt.