Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hat die Ermordung des inguschetischen Journalisten und Regierungskritikers Magomed Jewlojew scharf verurteilt und von den russischen Behörden eine sorgfältige Untersuchung verlangt. Jewlojew sei in der Haft getötet worden, weil ihn die staatlichen Behörden zum Schweigen bringen wollten, sagte der OSZE-Repräsentant für Medien, Miklos Haraszti, am Dienstag in Wien. «Jewlojews Tod ist der Höhepunkt einer orchestrierten Kampagne der inguschetischen Behörden, die einzige kritische Stimme in der Region zum Schweigen zu bringen», hiess es in einer Erklärung Harasztis.
Jewlojew - Besitzer der kremlkritischen Internetzeitung Ingushetiya.ru - war am Sonntag auf dem Flughafen von Nasran im Zuge von Ermittlungen wegen eines unaufgeklärten Anschlags festgenommen worden. Nach Polizeiangaben löste sich bei einem Handgemenge ein Schuss, der ihn in die Schläfe traf. Die Opposition des Landes äusserte starke Zweifel an dieser Version und forderte daraufhin ebenso Aufklärung wie die Menschenrechtsorganisation Reporter ohne Grenzen. Jewlojew wurde am Montag beerdigt. - Mehr dazu: Besitzer einer Internetzeitung bei Polizeieinsatz im Nordkaukasus erschossen
Dienstag
02.09.2008