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Sonntag
18.12.2005

Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hat das Recht des vor Gericht angeklagten Schriftstellers Orhan Pamuk auf Meinungsfreiheit verteidigt. Erdogan erinnerte am Samstag daran, dass er selbst im Jahr 1997 wegen politischer Äusserungen für vier Monate ins Gefängnis musste. «Meine Haltung zur Meinungsfreiheit ist klar, weil ich selbst bei diesem Thema schon einmal Opfer gewesen bin», zitierte die Nachrichtenagentur Anadolu den Regierungschef.

An der am Freitag erfolgten Vertagung des umstrittenen Prozesses gegen den türkischen Schriftsteller Orhan Pamuk soll gemäss der türkischen Zeitung «Zaman» die Post Schuld sein. Das Pamuk-Dossier des Istanbuler Gerichts sei einfach nicht bei Justizminister Cemil Cicek in Ankara angekommen, der über die Fortsetzung oder Einstellung des Verfahrens entscheiden sollte, berichtete das regierungsnahe Blatt am Samstag. Siehe auch: Türkischer Schriftsteller Orhan Pamuk von Nationalisten angegriffen