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Dienstag
03.05.2011

Die Concordia-Publizistikpreise gingen heuer an zwei aktive und einen ehemaligen ORF-Journalisten: «Bürgeranwalt» Peter Resetarits wurde in der Kategorie Menschenrechte ausgezeichnet, ORF-Ägypten-Korrespondent Karim El-Gawhary in der Kategorie Pressefreiheit. Hugo Portisch wurde für sein Lebenswerk geehrt. Ausserdem erhielt die tunesische Journalistin Sihem Bensedrine einen Sonderpreis für Pressefreiheit. Der Concordia-Publizistikpreis ist eine der höchsten Auszeichnungen der österreichischen Presse.

«Hugo Portisch ist eine lebende Legende: Mit den Zeitgeschichte-Serien Österreich I und II`, `Hört die Signale` sowie `Die Zweite Republik - Eine unglaubliche Geschichte` hat er zweifellos Fernsehgeschichte geschrieben und mit seinen Kommentaren journalistische Standards gesetzt.», erklärte am Dienstag ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz. Hugo Portisch sei ein journalistisches Universalgenie.

Peter Resetarits hat gemäss Jury vor allem mit seinen Sendungen «Bürgeranwalt» und «Schauplatz Gericht» eine publizistische Spezialform geschaffen, so die Concordia-Jury. Darin gebe er jenen Menschen eine Stimme und die Möglichkeit, ihren Fall vorzubringen, die im normalen Alltag nicht in diesem Masse gehört werden. Menschen den Zugang zu «ihrem» Recht zu erleichtern bzw. zu ermöglichen, sei eine Leistung im Dienste der Menschenrechte und wirke Diskriminierungen entgegnen.

Den Preis in der Kategorie Pressefreiheit erhielt ORF-Ägypten-Korrespondent Karim El-Gawhary, der in seiner Berichterstattung über die Protestbewegungen im arabischen Raum aufgezeigt habe, wie durch das «Recht auf Presse- und Informationsfreiheit ein Fenster in eine andere Welt geöffnet und Verständnis und Interesse in Österreich für die Anliegen der Menschen im Norden Afrikas geweckt werden kann», begründete die Jury. «El-Gawhary verabsäumt es auch nie - sei es in seinen Analysen für den ORF, in seinen Printartikeln für diverse Tageszeitungen oder in seinem `Webblog Arabesken` -, auf die Möglichkeiten der Information trotz eingeschränkter Pressefreiheit hinzuweisen, und zeigt, wie erste Ansätze einer freien Presse genützt werden.»

Der Presseclub Concordia, 1859 gegründet, versteht sich als unabhängige und zukunftsorientierte Standesvertretung für Österreichische Journalisten und Schriftsteller. Er tritt unter anderem für Presse- und Meinungsfreiheit, aber auch für journalistische Ethik und Qualität ein und sieht sich als Lobbyist für publizistische Unabhängigkeit. Eine wichtige Funktion übt er darüber hinaus als Treffpunkt für Journalisten und Ort der Begegnung aus, gemäss Eigenaussage auch über die Grenzen Österreichs hinaus.