Nachdem die Grossverteiler Coop und Migros im Frühling bekannt gegeben haben, dass sie im Herbst eigene MasterCard-Kreditkarten lancieren, wollen jetzt auch die Mobilfunkunternehmen auf diesen Zug aufspringen. Orange wolle ebenfalls im Herbst in das Geschäft einsteigen und eine Visa-Karte herausgeben, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Sunrise prüfe das Thema ebenfalls, wogegen die Swisscom nur über ihre Tochter Accarda eine provisorische MasterCard-Lizenz für Geschäftskunden erworben habe, schreibt dazu die Nachrichtenagentur SDA.
Laut Orange sollen die Kunden beim Telefonieren vom Prämienprogramm der Kreditkarte profitieren können. Die gesammelten Prämienpunkte könnten für Rechnungsgutschriften benutzt werden. «Dann wird die monatliche Telefonrechnung umso günstiger, je mehr mit der Kreditkarte bezahlt wird», zitiert die SDA Marketingchef Timm Degenhardt. Im ersten Jahr sei die Karte gratis. Dann koste sie für Orange-Kunden 10 Franken pro Jahr und für Leute, die nicht mit Orange telefonierten, 35 Franken. Beim Prämienprogramm arbeitet das Telecom-Unternehmen mit Webmiles zusammen, der Tochter des deutschen Mediengiganten Bertelsmann. Orange will mit der Kreditkarte unter anderem fleissige Internetsurfer und Webmiles-Kunden anlocken. Derzeit gebe es rund 150 000 Webmiles-Kunden in der Schweiz. Davon dürften laut Degenhardt ungefähr ein Fünftel auch Orange-Kunden sein.
Grundsätzlich sei die Orange-Kreditkarte nichts Neues, sagte Sophie Meier vom Internet-Vergleichsdienst Comparis. Sie sei, wegen der tieferen Umrechnungsgebühren bei Einkäufen im Ausland, etwas besser als die Kreditkarte von Coop , aber etwas schlechter als die Karte von Migros, wegen der Jahresgebühr. - Mehr dazu: Coop schlägt Migros um Haaresbreite bei der Kreditkarten-Ankündigung
Mittwoch
06.09.2006