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Mittwoch
30.07.2008

Das Telecom-Unternehmen Orange expandiert nach Zürich und St. Gallen auch in Genf in ein Glasfasernetz. Dort hat die Tochter von France Télécom einen Vertrag mit dem staatlichen Versorgungsunternehmen SIG (Services Industriels de Genève) abgeschlossen und kann dessen Glasfasernetz benutzen. Die Zusammenarbeit erstrecke sich in einer ersten Phase auf die rund 1000 Haushalte des Charmilles-Quartiers, teilten beide Unternehmen am Mittwoch mit. Diese Haushalte sind bereits an das SIG-Glasfasernetz angeschlossen.

Noch vor Ende Jahr will Orange digitales Fernsehen, zum Teil in hochaufgelöster Qualität (HDTV), Festnetztelefonie und einen sehr schnellen Internetanschluss anbieten. Das Angebot entspreche demjenigen von Zürich, hiess es weiter. Dort offeriert Orange seit Anfang Juni Telefonie, TV und Internet mit einer Geschwindigkeit von bis zu 50 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) denjenigen Privatkunden, die ans Glasfasernetz des Elektrizitätswerkes der Stadt (EWZ) angeschlossen sind.

Damit ist aber noch nicht Schluss: Orange sucht weitere Stromversorger, um deren Glasfaserleitungen benutzen zu können. Ein eigenes Netz will die France-Télécom-Tochter nicht bauen. Dies im Unterschied zur Konkurrentin Swisscom, die mit Kooperationspartnern in den Aufbau eines Glasfasernetzes zu den Privathaushalten investieren will. Der Zugang für weitere Anbieter soll dadurch gewährleistet werden, indem in jeden Haushalt drei oder vier Glasfaserstränge verlegt würden.

Parallel dazu haben sieben städtische Elektrizitätsunternehmen sich zum Verband Openaxs zusammengeschlossen, um ein Glasfaser-Datennetz zu den Wohnungen zu legen. Dazu haben sich die Unterstützung des Telecom-Unternehmens Sunrise gesichert. Dabei wollen die Stromversorger das Netz nur betreiben. Dienstleistungen könnten dann von verschiedenen Telecom-Anbietern geliefert werden. Auch in Genf hat Orange nicht die Exklusivität auf dem SIG-Netz. Allen Telecom- und Dienstleistungsanbietern sei der gleiche, neutrale Zugang aufs Glasfasernetz garantiert, hiess es weiter. - Siehe auch: Sunrise will starke Glasfaserposition aufbauen und Swisscom-Chef wehrt sich gegen staatliches Glasfasernetz