Trotz des schlechten Halbjahresergebnisses der Publigroupe sieht sich CEO Hans-Peter Rohner strategisch «auf dem richtigen Weg», wie es in einer Mitteilung der «P» heisst. Die «Werbeabstinenz» während der Fussball-Europameisterschaft sei «in dieser Höhe unerwartet» gewesen, lässt er sich zitieren, nachdem er vor dem Ereignis noch einen fussballerischen Werbe-Boom prophezeit hatte. Vorbei und vergessen, denn jetzt liege die Gruppe «in den anderen Segmenten und insbesondere strategisch» richtig. Dies zeige sich bei der «Entwicklung unserer Zukunftsmärkte mit aller Klarheit», so Rohner.
Hans-Peter Rohner spricht damit die rasch fortschreitende Digitalisierung der Dienstleistungen von Search & Find an, die mit 19,4 Prozent «rasant» wachse. Rohner ist überzeugt, dass sich damit die Abhängigkeit vom Print- bzw. Schweizer Geschäft «wie vorausgesagt in zunehmendem Mass» reduziere. Die Grössenordnungen in absoluten Zahlen relativieren diese Aussage allerdings: Search & Find erzielte im ersten Halbjahr 2008 einen Umsatz von 47 Mio. Fr. (-5,2% wegen der Verschiebung der Herausgabe der «Gelben Seiten»), wogegen Media Sales immer noch 925 Mio. Fr. Umsatz macht (-7,1%).
Gleichzeitig räumt Hans-Peter Rohner ein, dass der Um- und Aufbau des Geschäftsbereichs Media Sales eine «grosse Ressourcen absorbierende und das Tagesgeschäft belastende» Übung sei. Der Zusammenzug sämtlicher Geschäftseinheiten auf dem Platz Zürich und weltweit die Vereinheitlichung ihres Auftritts unter der Marke «Publicitas» stelle das grösste Reorganisationsprojekt in der Geschichte des Unternehmens dar. Er sei «zuversichtlich, dass wir im zweiten Halbjahr 2008 dank dynamisiertem Verkauf und weiter erhöhter Effizienz bessere Resultate erzielen werden» - sofern nicht eine weitere Verschlechterung der Konjunktur die erhofften Fortschritte kompensiere. - Siehe auch: Umsatzeinbruch bei der Publigroupe
Montag
25.08.2008