Content:

Montag
24.09.2007

Die Uraufführung einer Oper über Zarah Leanders Karriere als umjubelte «Nazi-Diva» hat von den Stockholmer Rezensenten überwiegend positive Noten bekommen. «Das war ein expressionistischer Volltreffer auf den Solarplexus», sagte der Kritiker des schwedischen Radios nach der Uraufführung in der Volksoper. Die Zeitung «Aftonbladet» schrieb am Montag in der Internet-Ausgabe: «Musikalisch und bühnenbildnerisch eine sehr wirkungsvolle Vorstellung.»

Mit seinem Libretto zu «Zarah – bewundert und angespuckt» wollte Regisseur Claes Fellbom der Frage nachgehen, warum die 1981 gestorbene schwedische Diva trotz ihres Wissens um Judenverfolgung, Unterdrückung und Kriegsschuld willig den Filmsuperstar für Goebbels' nationalsozialistische Propagandamaschine gab. Die Antwort fiel nach Meinung des Radiokritikers in der Oper «einfach und traurig» aus: «Geld, beruflicher Erfolg und Liebe vom Publikum». Über die Musik von Anders Nilsson hiess es im Boulevardblatt «Expressen»: «Nilssons Musik glitzert wie Zarahs Abendkleider. Er stopft Habanera-Rhythmen ebenso hinein wie Tango und Swing.»