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Samstag
26.11.2011

Die drei Grossverlage Tamedia, Ringier und NZZ werden gemeinsam einen neuen «Internetpool» lancieren. Es soll ein Produkt im Performanc- Bereich werden, das Werbeformate in Bild und Text zulässt. Hintergrund des sich im Aufbau befindenden Zusammenschlusses ist vor allem der sich nicht richtig aufbauende Onlinevermarktungsmarkt, auf dem die Preise rauf und runter sausen - von Preisstabilität, wie sie altgediente Printmenschen kennen, keine Spur.

Nach längeren Diskussionen unter den publizistischen Anbietern und den reinen Vermarktern ist nun das Pflänzchen ppn am Wachsen. Pierre Bohren, Projektleiter Online bei der Tamedia, hat die Webseite vorsorglich bei Switch registrieren lassen.

Christoph Zimmer, Unternehmenssprecher der Tamedia, bestätigte gegenüber dem Klein Report am Freitag den Aufbau des Onlineprojektes: «Das Projekt existiert. Es ist aber noch zu früh, um etwas zu kommunizieren.» Man sei noch in Gesprächen und es seien noch nicht alle Verträge unterzeichnet.

Ende Oktober trafen sich einige Onlinevermarkter, um ppn gemeinsam zu stemmen. Ausser den drei grösseren Verlagshäusern konnten sich die anderen Teilnehmer - unter anderen Swisscom, Microsoft, Omnimedia, p digital, Goldbach media, Netprofit - bisher nicht einigen.

Nun haben bereits einige kleinere Marktteilnehmer Sorgen, dass es durch diese Bündelung im Bereich Performance Marketing zu einer möglichen marktbeherrschenden Stellung kommen könnte. Ähnlich wie im zurzeit gut laufenden Fernsehbereich, wo in der Schweiz in der Vermarktung nur noch die SRG-Tochter Publisuisse und die in Küsnacht ansässige Goldbach Media agieren. Hier ist interessant, dass das TV-Werbevolumen stetig zunimmt, die Preise aber stabil bleiben, anstatt zu sinken. Was läuft falsch? Auch hier: quo vadis?