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Sonntag
12.08.2007

Universal Music testet nach Medienberichten das Herunterladen von Musik aus dem Internet - ohne Kopierschutz - aus. Wie das «Wall Street Journal» am Samstag berichtete, will der Musikkonzern in einem fünfmonatigen Test zunächst die Nachfrage nach solchen «ungeschützten» Musikstücken bei den Kunden ermitteln. Über Apples populären Online-Musik-Shop iTunes, der in den USA für rund 75 Prozent des digitalen Musikmarktes verantwortlich zeichnet, sollen die Musikstücke allerdings zunächst nicht erhältlich sein.

Universal folgt mit dem Testlauf, der vom 21. August bis Ende Januar 2008 geplant ist, der britischen EMI, die seit April über Apples iTunes als erstes grosses Plattenlabel Musik ohne Kopierschutz (DRM) zum Verkauf anbietet. Die zu dem Medienkonzern Vivendi gehörende Universal Music Group will Tausende Musikstücke für einen Preis zwischen 70 und 75 US-Cents weitergeben. Die Musik, darunter Hits von Künstlern wie 50 Cent, Gwen Stefani und Black Eyed Peas, soll über die Websites der Künstler sowie über Grosshändler wie Amazon, Google, RealNetworks, Best Buy und Wal-Mart zu haben sein, die die Songs für den Standardpreis von 99 Cents anbieten werden.

Aus Furcht vor illegaler Musikpiraterie haben die grossen Plattenfirmen ihre online angebotenen Songs bislang fast ausschliesslich mit einem Kopierschutz (Digital Rights Management, kurz DRM) versehen. Je nach Programmierung reguliert dieser Schutz, ob und wie oft ein digitaler Song vom Käufer kopiert oder angehört werden darf. Bis zum Ende des Jahres sollen mehr als die Hälfte aller angebotenen Songs bei iTunes in verbesserter Klangqualität und ohne Kopierschutz erhältlich sein.