Der Verkauf von Musik über Internet und Mobiltelefon hat im Jahr 2007 um 40 Prozent zugenommen. Die Musikfirmen verbuchten Einnahmen von rund 3 Mrd. Dollar gegenüber 2,1 Mrd. Dollar im Vorjahr, teilte der Verband der Phonoindustrie (IFPI) mit. Laut dem am Donnerstag in London veröffentlichten «Digitalen Musikbericht 2007» hat sich der Anteil des digitalen Vertriebs am globalen Musikgeschäft von 11 Prozent im Vorjahr auf 15 Prozent gesteigert. Noch vor vier Jahren war der Anteil praktisch Null. Hauptmarkt bleiben die USA. Dort ist der Anteil mit 30 Prozent doppelt so hoch wie in anderen Ländern.
Im Internet wurden im vergangenen Jahr demnach weltweit 1,7 Milliarden Musiktitel heruntergeladen, 53 Prozent mehr als im Vergleich zu 2006. Der digitale Musikmarkt teilt sich zu ungefähr gleichen Teilen zwischen Internet und Mobilfunk auf. In einigen Ländern ist der Anteil jedoch sehr unterschiedlich. In den USA hat das Internet einen Anteil von 67 Prozent, während in Japan 90 Prozent des digitalen Musikvertriebs über das Handy laufen.
Der Musikbranche macht weiterhin das illegale Herunterladen von Hits zu schaffen. Auf jeden legal heruntergeladenen Musiktitel kämen 20 illegale Kopien, heisst es in dem IFPI-Bericht. Vor allem in Frankreich sei dies ein grosses Problem. Daher seien dort die Zahlen für den digitalen Musikvertrieb besonders schwach. Provider müssten hier mehr Verantwortung übernehmen, sagte der IFPI-Vorsitzende John Kennedy. Der französische Präsident Nicolas Sarkozy hat dazu bereits Massnahmen angekündigt. Auch in anderen Ländern gebe es jetzt zunehmend die Bereitschaft, gegen Provider vorzugehen, die Piraterie dulden.
Auch in China und Lateinamerika wird das digitale Musikgeschäft von Piraterie untergraben. In China betrage die Piraterie-Quote 99 Prozent. Trotz der Erfolge auf dem japanischen Markt sei das illegale Herunterladen auch dort ein Problem. Mehr als ein Drittel aller Handy-Benutzer hätten dort zugegeben, regelmässig illegal Musiktitel herunterzuladen.
Donnerstag
24.01.2008