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Sonntag
23.01.2005

Geht es nach der Meinung vieler Experten, wird das Geschäft mit digitaler Musik in Zukunft vermehrt über Musik-Abos laufen. «Musik-Downloads sind ein altmodisches Geschäftsmodell, Abonnementdiensten gehört die Zukunft», sagte Brad Duea, US-Präsident des Musik-Abo-Dienstes Napster, der in den USA und Grossbritannien bereits Abo-Dienste betreibt. Für 10 bis 15 Dollar pro Monat bekommt der Nutzer unbegrenzten Zugang zu rund 1 Million Songs, die er am PC anhören oder im kommenden Premiumdienst «Napster-to-go» auf mobile Abspielgeräte laden kann.

«Mit dem Abo-Modell bindet man Kunden langfristig und hat eine sichere Einnahmequelle», sagte Duea. Gerade das sei beim ebenfalls noch jungen Downloadgeschäft nicht gegeben. Der Geschäftszweig ist denn auch nicht profitabel, obwohl sich der weltweite Markt für bezahlte Downloads im vergangenen Jahr auf 200 Mio. Songs verzehnfacht hat mit einem Marktvolumen von geschätzten 330 Mio. Dollar. Das bestätigte Thomas Hesse vom Plattenriesen Sony BMG. «Mit den derzeit üblichen 99 Cent pro Song kann keiner von uns Geld verdienen» will heissen: Plattenfirmen, Musikverleger und Internetmusikdienste legen drauf. Dies könne sich aber ändern, wenn der Markt weiter so wachse. Derzeit mache Onlinemusik nur 1 bis 2% des weltweiten Plattengeschäfts von rund 32 Mrd. Dollar aus; optimistische Marktanalysen rechnen mit einem Anteil von 25% bis 2009.