Das Nachrichtenportal «Focus Online» hat den Service Google One Pass eingeführt und kann nun Inhalte per Klick als Paid Content ausweisen. In der Testphase werden erst einzelne «Nutzwert-Artikel» kostenpflichtig sein. «Die ausgewählten Artikel auf `Focus Online` sehen wir als Testläufer», so Oliver Ebert, Head of Product von «Focus Online». Das System ermögliche es, den Wert der journalistischen Leistung nutzerfreundlich und kostengünstig - zusätzlich zur herkömmlichen Werbefinanzierung - zu verdeutlichen.
Implementiert wurde die neue Software bei «Focus Online» von der Tomorrow Focus Technologies (TFT), welche auch an der Gestaltung und Konzeption der neuen Schnittstelle beteiligt war. Weitere Partner des neuen Systems von Google sind «stern.de» und die Axel Springer AG. In der Schweiz ist One Pass noch nicht verfügbar. Google möchte seinen Dienst zwar auch in weiteren Ländern anbieten, das sei jedoch vom Interesse der Verlags- und Medienhäusern abhängig.
Beim Micropayment-System von Google werden die meisten Daten über den Dienst Checkout von Google abgewickelt, für dessen Benutzung ein Google-Account verlangt wird. Das ermöglicht den Nutzern, die gekauften Artikel auf beliebigen Geräten zu jeder Zeit abzurufen. Ausserdem wirbt Google damit, dass sich Nutzer nur einmal einloggen müssen, um auf die Angebote verschiedener Verlage zuzugreifen.
Der Start von One Pass kommt gerade rechtzeitig als Reaktion auf das Abonnement-Angebot für die Apps. Die Medienhäuser sind wenig erfreut über die Ankündigung von Apple, 30 Prozent der Abo-Einnahmen selbst einzustecken, wenn die Abos über die Apps gelöst werden. Zwar erhalten die Verlage den gesamten Erlös, wenn sie die Abos über die eigenen Kanäle verkaufen, sie werden von Apple allerdings gezwungen, die Abos auch in den Apps anzubieten.