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Dienstag
26.04.2005

Für Auseinandersetzungen zwischen Kunden und Betreibern in der Telekommunikationsbranche gibt es ab kommenden Montag eine Ombudsstelle: Die Schlichtungsstelle nimmt unter dem Namen Ombudscom den Betrieb in Bern auf. Die 54-jährige frühere Geschäftsführerin des WWF Schweiz, Carol Franklin Engler leitet die Stelle und wird von fünf weiteren Personen unterstützt, vier Juristinnen und Juristen und einer Sekretärin, wie die Ombudsstelle am Dienstag mitteilte. Ziel der unabhängigen und neutralen Schlichtungsstelle sei es, in Konfliktfällen zwischen Konsumenten und den Fernmeldedienstanbietern «akzeptable Lösungen für beide Parteien» zu finden, heisst es weiter. Die Stelle sei zuständig bei Kundenbeschwerden im Festnetz, in der Mobiltelefonie oder bei Dienstleistungen im Internet. Dies können etwa Beanstandungen über Telefonrechnungen, unerwünschte Werbeanrufe oder Sperrung von Telefonanschlüssen sein.

Die Trägerschaft von Ombudscom besteht aus den vier Telekom-Betreibern Swisscom, Sunrise, Orange und Cablecom. Sie besitzen zusammen einen Marktanteil von 100 Prozent in der Mobiltelefonie, 85 Prozent im Festnetzbereich und 71 Prozent im Breitband-Internet. Zusammen mit den Konsumentenorganisationen Konsumentenforum (KF) und Fédération Romande des Consommateurs (FRC) haben sie sich im Sommer 2004 zu einem Verein zusammengeschlossen. Carol Franklin Engler erwähnte in einem Interview mit der Monatszeitschrift «J'achète mieux», dass sie jährlich rund 1000 Beschwerden erwartet. Die Schlichtungsstelle werde von den Betreibern mit 600 000 Franken jährlich unterstützt. Mit der Zeit sollten alle Telekom-Unternehmen dort vertreten sein. - Mehr über Carol Franklin Engler