Der Beitrag des Kabarettisten Oliver Hepp, der am 14. November in der TV-Sendung «Comedy im Casino» gezeigt wurde, hat Protest ausgelöst. Der DRS-Ombudsmann Otto Schoch hat nun der Katholischen Volkspartei, die den Beitrag beanstandet hat, Recht gegeben. Der Beitrag habe auf unzulässige Weise religiöse Gefühle verletzt. Er verstosse eindeutig gegen die massgeblichen Kriterien und verletze die Programmbestimmungen, befand Schoch in seinem am Donnerstag bekannt gewordenen Schlussbericht vom 29. November. Mit der Darstellung des «Pater Harald» habe Hepp Sakramente und Symbole des römisch-katholischen Glaubens lächerlich gemacht. Die Ausstrahlung des Beitrags wäre deshalb nicht zulässig gewesen. Der Beitrag war Teil der Sendung «Comedy im Casino» im Spätprogramm.
Schoch bezieht sich auf einen einschlägigen Entscheid der Unabhängigen Beschwerdeinstanz für Radio und Fernsehen (UBI) vom August 2002. Die UBI hatte damals ausdrücklich festgehalten, dass religiöse Gefühle beziehungsweise Glaubensinhalte einen besonderen Schutz geniessen. Auch satirische Sendungen müssten die Grenzen einhalten. Diese Grenzen habe Hepp mit seiner Darstellung überschritten. Die Redaktionsleitung Kultur und Unterhaltung von SF DRS hatte nachträglich selbst eingeräumt, der «Pater Harald»-Beitrag habe weder den hauseigenen publizistischen Richtlinien noch dem UBI-Entscheid von 2002 entsprochen. Sie hatte sich in einer Stellungnahme bei den Zuschauern entschuldigt.
Donnerstag
02.12.2004