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Dienstag
13.03.2007

Im zweiten Betriebsjahr der Ombudscom haben sich mehr unzufriedene Telefonkunden an die Schlichtungsstelle der Telekom-Branche, die Ombudscom, gewandt als 2005. 739 Personen - 280 mehr als im Vorjahr - beschwerten sich über ihren Anbieter. In 415 der Fälle kam es zu einem Schlichtungsbegehren, wie dem am Dienstag publizierten Jahresbericht 2006 der Ombudscom zu entnehmen ist. Davon konnten 293 Fälle im letzten Jahr bearbeitet werden. In 146 Fällen einigten sich beide Seiten.

In 89 der im Berichtsjahr abgeschlossenen Fälle konnte die Dissonanz zwischen Kunde und Telekommunikationsanbieter nicht bereinigt werden. 58 Fälle betrafen entweder Nicht-Mitglieder, wurden von den Kunden zurückgezogen oder in einem Schnellverfahren behandelt. Die Erfolgsquote von 62 Prozent liege deutlich unter jener des Vorjahres, heisst es im Bericht. 2005 waren 80 Prozent der Vorschläge von beiden Seiten akzeptiert worden. Der Rückgang liesse sich namentlich mit einem Mitglied erklären, das knapp die Hälfte aller Vorschläge abgelehnt habe, schreibt die Ombudscom-Geschäftsführerin Carol Franklin Engler.

Dennoch zeigt sich Franklin zufrieden mit dem vergangenen Jahr. Die 2005 gesteckten Ziele, schneller und kostengünstiger zu werden, habe die Stelle erfüllt. Bis auf wenige Ausnahmen seien alle Fälle innerhalb von drei Monaten zu Ende geführt worden. Ende des vergangenen Jahres waren 122 Begehren pendent - Ende 2005 waren es 149. Während ein Fall im ersten Betriebsjahr der Ombudscom noch mit rund 2000 Franken zu Buche geschlagen habe, hätten die Kosten auf 1492 Franken gesenkt werden können. Im laufenden Jahr sollen die Kosten zudem weiter gesenkt werden. Das längerfristige Ziel liegt laut Franklin bei 1000 Franken.

Die Gründe der Kundenbeschwerden blieben im Vergleich zum Vorjahr praktisch gleich. Die meisten Einsendungen (28 Prozent) betrafen Verträge, beispielsweise Gebühren bei Kündigungen oder die Annullierung von Diensten. An zweiter Stelle standen 2006 mit 18 Prozent die Dienstleistungsqualität und der Kundendienst. Der dritthäufigste Beschwerdegrund betraf die Mehrwertdienste und SMS (15 Prozent), gefolgt von der Rechnungsstellung (14 Prozent). Des Weiteren waren die Kundinnen und Kunden der Telekombranche nicht zufrieden mit der Hardware (13 Prozent) und mit unverlangten Dienstleistungen und Haustürgeschäften (11 Prozent). Für das laufende Jahr habe die Ombudscom das Ziel, die gemäss Fernmeldegesetz vom Bund anerkannte Schlichtungsstelle der Telekombranche zu werden, führt Franklin weiter aus.