Der offizielle Prediger von Papst Benedikt XVI. hat die Karfreitagsliturgie für eine scharfe Kritik an «pseudo-historischer Kunst» genutzt. Bestimmte Romane, Filme und wissenschaftliche Veröffentlichungen nutzten den Namen von Jesus Christus, um ihre Verkaufszahlen in die Höhe zu treiben. Ohne den Bestseller «Das Sakrileg» beim Namen zu nennen, ging er mehrfach auf Inhalt und Erfolg des Romans über ein angeblich geheimes Liebesleben von Jesus ein.
Auch verurteilte er die jüngste Veröffentlichung des «Judas-Evangeliums», das eine andere Darstellung der Umstände der Kreuzigung von Jesus gibt, als die von der katholischen Kirche anerkannten Evangelien. Die Menschen seien heutzutage fasziniert «von jeder neuen Theorie, nach denen Christus weder gekreuzigt noch gestorben ist, sondern mit Maria Magdalena davon gelaufen ist», sagte Raniero Cantalamessa, der das Amt des Predigers des päpstlichen Hauses innehat.
«Niemand wird diese Welle an Spekulationen stoppen können, die sich mit dem bevorstehenden Start eines bestimmten Filmes noch steigern werden.» Demnächst kommt eine Filmversion des «Sakrilegs» in die Kinos. Papst Benedikt XVI. leitete die Karfreitagsliturgie. Es sind die ersten Osterfeiertage, die der deutsche Kardinal Joseph Ratzinger als Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche begeht. Der Tag seiner Wahl in das Amt jährt sich am Mittwoch. Siehe auch: Vatikan ruft zum Boykott des Bestsellers «Sakrileg» auf
Sonntag
16.04.2006