Die NZZ überträgt das Archiv des langjährigen Fotografen der «Neuen Zürcher Zeitung», Ernst Scheidegger, durch Verkauf der Stiftung Ernst-Scheidegger-Archiv, das der Zürcher Kunstgesellschaft angegliedert ist. Das Werk des Fotografen und früheren Bildredaktors wurde in den letzten Jahren durch die NZZ umfassend erschlossen, wie die NZZ-Mediengruppe am Donnerstag mitteilte.
Sie komme damit dem Wunsch Ernst Scheideggers nach, den Korpus der von ihm gegründeten Stiftung zu veräussern, um die Pflege und Bewirtschaftung des umfassenden Werks längerfristig zu sichern. Ernst Scheidegger prägte als Fotograf, Verleger und Kunstvermittler während Jahrzehnten die NZZ-Beilage Wochenende. Als Bildreporter bereiste er für die Fotoagentur Magnum die arabische Welt, Indien und den Fernen Osten. Bekannt wurde er jedoch mit seinen Künstlerporträts. Bereits ab 1943 machte er Aufnahmen von Alberto Giacomettis Ateliers in Maloja, Stampa und Paris, und er veröffentlichte diese Bilder im Jahr 1958 als Buch zusammen mit dessen autobiografischen und dichterischen Texten.
Auch Max Bill, Marc Chagall oder Oscar Kokoschka hielt Scheidegger im Bild fest, ebenso wie Man Ray, Joan Miró und andere zeitgenössische Künstler. Die «Neue Zürcher Zeitung» würdigt den Fotografen und dessen Werk in der Freitagsusgabe mit einer Sonderbeilage.